Das HimmelfahrtsLager 2019

Wie die Jugend die Feiertage verbringt

Für die meisten Menschen mag das Himmelfahrtswochenende nichts als ein weiterer von unzähligen Feiertagen im Mai und Juni sein, aber für Jugendliche aus den Adventgemeinden Niedersachsens bedeutet Himmelfahrt: HiLa.

Das HiLa ist für uns seit ungefähr acht Jahren das Zeltlager schlechthin. Nie bekommen wir genug davon und freuen uns jedes Jahr darauf als wäre es das erste Mal.

Ich würde gerne von einem typischen Tag auf dem HiLa berichten: Vom Aufstehen um 8 Uhr bis zum Einschlafen um 2 Uhr. Aber so etwas wie Routine sucht man auf dem Zeltlager vergeblich.

"Hier ist alles anders als im Alltag"

Für fünf Tage leben wir und 400 andere Kinder und Jugendliche der Adventgemeinden in Niedersachsen in Zelten, kochen über einem Feuer und reisen gefühlt zwei Kilometer bis zu den Toiletten. Nirgendswo sonst sind wir so verbunden mit der Natur – und ihr so hilflos ausgesetzt. Meistens liegen die Zeltplätze (die jährlich wechseln) nämlich mitten in einem Wald oder umgeben von weiten Feldern. Und so müssen wir jedes Mal aufs Neue auf Gottes Gnade vertrauen, dass unsere Zelte nicht vom Regen weggespült werden oder wir morgens mit Frostbeulen aufwachen. Auf wundersame Weise, und nicht selten entgegen der Vorhersagen, spielte das Wetter bis jetzt jedes Mal mit.

"Zum zweiten Mal wagten wir es ohne Gruppenleiter hinzufahren."

Dieses Jahr fanden wir uns auf einem Campingplatz mit einem großen See in der Nähe von Vechta zusammen. Zum zweiten Mal wagten wir es ohne Leiter hinzufahren. Immerhin ist der Großteil unserer Gruppe bereits volljährig oder kurz davor. Dennoch merkten wir: Ein ganzes Lager zu organisieren ist viel schwieriger als gedacht. Es ist eine große Verantwortung und erfordert die Mithilfe jedes Einzelnen. Wir mussten für 15 Personen einkaufen, Feuerschalen und Holz besorgen, Zelte auf- und abbauen und natürlich kochen. Dabei kam manchmal die Ordnung im Lager etwas zu kurz und wir wurden von anderen Städten liebevoll als Chaos-Gruppe betitelt. Natürlich hielten die Celler und Uetzer Füchse (jede Stadt trägt einen besonderen Pfadfindernamen) trotzdem fest zusammen und jeder packte mit an, sodass wir dennoch ein mehr oder weniger strukturiertes Zeltleben genossen.

"Wir wurden von anderen Städten liebevoll als Chaos-Gruppe betitelt"

So abenteuerlich wie es auf dem HiLa manchmal zugeht, so still und friedlich kann es auch sein. Abends versinken wir am Lagerfeuer mit alten und neuen Freunden in tiefe Gespräche über Gott und die Welt. Auf den täglichen Großveranstaltungen, zu denen sich die gesamte Pfadfinderschaft versammelt, singen wir zusammen, erleben Schauspiele und hören von Pastoren ermutigende Andachten, die voll ins Herz treffen. Im Laufe der Tage betätigen wir uns körperlich, indem wir an mehreren spannenden Geländespielen teilnehmen. Besonders im Gedächtnis bleiben die Taufen im See, welche immer am Freitagabend stattfinden. In ergreifender Atmosphäre – mitten in der Natur – entscheiden sich junge Leute für ein Leben mit Gott und lassen Hunderte anderer Menschen daran teilhaben.

"In ergreifender Atmosphäre – mitten in der Natur – entscheiden sich junge Leute für ein Leben mit Gott und lassen Hunderte anderer Menschen daran teilhaben."

Kein Wunder also, dass wir am Ende der fünf Tage, wenn auch etwas sonnenverbrannt, gesättigt an Erlebnissen und voller Dankbarkeit, nach Hause kommen.

Autorin: M. Kalantchouk